Kreativität und Organisation gehen nicht zusammen. Um den Gedanken freien Lauf zu lassen, braucht man Chaos, statt feste Strukturen. Gute Ideen kommen sowieso immer nur dann, wenn man nicht damit rechnet... Stopp! Denn Kreativität und Organisation sind das Yin und Yang der Produktivität, sie gehören zusammen wie Spaghetti und Tomatensoße, Vanilleeis und Schokostreusel. Warum? Weil unsere Kreativität darunter leidet, wenn wir eigentlich noch 105 E-Mails beantworten müssen, das Meeting verpennt haben und die Deadline immer näher rückt. Mit tausend anderen Dingen im Kopf bleibt da überhaupt noch Raum für Kreativität? Blockieren wir uns nicht eher selbst, wenn wir alles bis auf die letzte Minute hinaus schieben und dann im Orga-Sumpf versinken? Wir sagen: Schluss damit, und geben dir ein paar interessante Tipps und Tricks mit auf den Weg, wie du dich selbst besser organisierst und deine Kreativität förderst!
Fragen an dich selbst: Was will ich?
Am Anfang aller Veränderung steht immer die Selbstreflexion. Okay, hört sich an, als hätten wir diesen Satz aus einem Selbsthilfe-Ratgeber geklaut - ist aber wahr. Du willst etwas ändern, doch was genau eigentlich und wohin willst du dich entwickeln? Das muss nicht gleich in einen manischen Selbstverbesserungs-Trip ausarten, doch manchmal kann es nicht schaden, sich vor Augen zu führen, wo die eigenen Stärken liegen - und wo die Schwächen. Meine Schwächen liegen da eindeutig in der Organisation. Ich checke meine Emails nicht und verpasse daher wichtige Termine oder Aufgaben. Dann stehe ich am Ende der Woche plötzlich da und muss unbedingt innerhalb von zwei Stunden noch einen super kreativen Blog-Artikel zum Thema X raushauen. Das hätte ich auch einfacher haben können, denn jetzt stehe ich unter Druck und was passiert? Genau, mir fällt nichts ein. Ich muss, muss, muss! Und schon habe ich eine Blockade. Kommt dir das bekannt vor?
Eine halbe Stunde am Tag macht den Unterschied!
Fangen wir damit an, den organisatorischen Kram aktiv in unseren Arbeitsalltag einzubinden! E-Mails - Du hast gerade fünf Minuten Zeit zwischendurch, schaust deshalb in deinen Posteingang und schreckst direkt wieder zurück? Das liegt wahrscheinlich an der schier endlosen Menge an ungelesenen Mails, um die du dich sowieso gerade gar nicht wirklich kümmern kannst. Denn du hast ja nur fünf Minuten und entscheidest dich deshalb in der Regel für: Ach, das mach ich morgen! Doch nicht heute: Jetzt heißt es, Zähne zusammenbeißen und sich einmal durchkämpfen, denn wenn du diesen Berg aus dem Weg geräumt hast, bist du schon mal eine Sorge los und kannst dann mit neuen Strategien ansetzen: Ab sofort nimmst du dir täglich eine halbe Stunde Zeit, um den Orga-Kram zu erledigen. Trage dir aktiv einen Termin dafür in deinen Kalender ein und programmiere eine Erinnerung in deinem Handy. Kopfhörer rein, die Welt ausblenden und statt 105 Emails, nur noch sechs pro Tag beantworten. Das ist schnell erledigt und du hast den Kopf frei für die wirklich wichtigen Dinge!
On top of the List - Setze Prioritäten!
Was ist wirklich wichtig? Vermutlich ist das eine der Fragen des Lebens, auf die wir nie eine wirklich zufriedenstellende Antwort finden werden, denn Prioritäten ändern sich - und das am laufenden Band. Aber hier geht es ja nicht um dein ganzes Leben oder die großen Themen der Philosophie, sondern um deine Arbeit (auch wenn sich der ein oder andere Tipp hier sicherlich auf dein Privatleben übertragen lässt). Wenn du deine Emails sortiert hast, wird es bereits wesentlich einfacher, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen, denn du hast nun endlich einen Überblick über deine Termine und Deadlines. Du weißt jetzt, welcher Artikel wann fertig sein muss, wann du die Präsentation halten musst und wann euer wöchentliches Meeting stattfindet und was darin auf dem Programm steht, und kannst dementsprechend priorisieren. Der Artikel muss am Freitag raus, die Präsentation aber schon am Mittwoch? Da müssen wir nicht mehr wirklich erwähnen, worum du dich am Montagmorgen als erstes kümmern solltest, oder?
Dran bleiben!
Regelmäßigkeit ist für diese Tipps das A und O, denn sonst häuft sich der Orga-Kram ganz schnell wieder an. Also bleib dran und mach sie zur Gewohnheit. Nur auf diese Weise bekommst du den Kopf frei und kannst dich im Rest der Zeit voll und ganz auf die kreativen Seiten deines Jobs stürzen. Wenn sonst nichts ansteht, kannst du dich im Brainstorming vergraben, die Gedanken schweifen lassen und kommst so ganz von allein in den Flow. Und falls nicht, dann gib dir selbst die Chance auf einen Tapetenwechsel. Was das bedeutet? Verlasse deine Komfortzone! Im wörtlichen und im übertragenen Sinne. Wörtlich, indem du dir Pausen gönnst und das Büro hinter dir lässt. Finde Orte, die dich inspirieren und kehre dorthin zurück, um neue Energie zu tanken. Das kann ein Park sein oder ein Café oder, oder, oder. Wo uns die Inspiration überrascht, ist für jeden individuell. Doch auch auf anderen Ebenen kannst du Neues entdecken!
Perspektivenwechsel - Lass nichts einfach so stehen!
Stelle den Status Quo in Frage. Warum sind die Dinge, wie sie sind? Warum machst du etwas so und nicht anders? Wer hat sich eigentlich überlegt, dass…? Werde wieder zum Kind und gehe mit neuer Unvoreingenommenheit an deine Arbeit heran. Arbeitest du immer auf dieselbe Art und Weise? Vielleicht ist es dann mal an der Zeit, frischen Wind hineinzubringen und deine Strukturen aufzurütteln. Moment, Strukturen? Du lebst das kreative Chaos, bei dir gibt es keine Strukturen! Vielleicht fallen sie dir gar nicht so sehr auf, doch manchmal haben wir uns auch in unserer Kreativität festgefahren und müssen neue Herangehensweisen ausprobieren. Werde vom Maler zum Bildhauer und du wirst ganz neue Seiten an dir und deiner Arbeit entdecken. Musst du deshalb gleich dauerhaft deine kreative Methodik ändern? Natürlich nicht, doch ein Perspektivenwechsel zeigt unsere Aufgaben in neuem Licht und möglicherweise fällt dir dann etwas auf, dass du bisher übersehen hast. Schon kommen zündende Ideen! Und wer weiß schon, ob sich nicht ein spannendes Mash-Up aus Alt und Neu ergibt, dass dich auf ganz neue Ebenen bringt.
Wozu, nicht warum - Lerne Fehler zu tolerieren und zu nutzen!
Wir halten gern an Altbewährtem fest, weil es funktioniert. Dabei können Fehler und Misserfolg sehr lehrreich sein und uns viel weiter bringen, als wenn alles immer zu 100 Prozent richtig läuft. Deswegen sollten wir lernen, Fehler zu tolerieren. Sie sind wichtig für unsere Entwicklung. Statt nach dem Warum, sollten wir lieber nach dem Wozu fragen und herausfinden, wie wir uns das zunutze machen können, was schief gelaufen ist. Deshalb ist es auch so wichtig, dass du Zeit und Raum schaffst, um deine Ideen auszuprobieren. Musst du etwas nicht unter Zeitdruck erledigen, kannst du an der Idee feilen, sie erweitern und ihre Grenzen austesten oder gar neu definieren. Geht es trotzdem schief, verbuche deine Idee nicht direkt unter “Scheitern”, sondern lerne daraus und nenne es “Erfahrung”.
Wir alle haben schon einmal das Bild vom genialen, aber zerstreuten Professor vor Augen gehabt. Die Ideen sind brillant, doch alles andere versinkt im Chaos. Sich selbst besser zu organisieren, ist dabei gar nicht so schwer und bedarf meistens nur ein oder zwei kleinster Veränderungen. Schnappen wir uns also unseren inneren Prof und putzen ihm die metaphorische Brille. Mehr Durchblick beim Orga-Kram verschafft dir automatisch mehr Freiraum für deine Kreativität. Und darum geht es uns am Ende doch eigentlich, oder?
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