NEBENJOB ZENTRALE RATGEBER

Einige der größten Unternehmen in Deutschland kommen aus der Chemiebranche. Viele Schüler:innen interessieren sich daher für eine Ausbildung in der Chemie, aber können sich vielleicht nichts unter den Aufgaben dort vorstellen. Doch in den Chemieunternehmen arbeitest du keinesfalls nur im Labor mit Kittel und Schutzbrille. Es gibt viele andere gesuchte Berufe. Wir stellen euch hier 3 gefragte Chemie-Jobs vor.

Nach der Schule bist du vielleicht auf der Suche nach einer Ausbildung oder einem dualen Studiengang. Dabei kommt es nicht immer nur auf den Beruf an, sondern auch eine bestimmte Branche mit ihren Tarifverträgen sollte bei der Wahl beachtet werden. Die Chemiebranche ist dabei eine gute Wahl, denn schon in der Ausbildung profitierst du vom hohen Azubi-Gehalt, den vielen Urlaubstagen und Extras. Und wenn wir jetzt Chemiebranche schreiben, dann bedeutet das nicht gleich Laborarbeit. Die gibt es natürlich auch, als Chemielaborant:in. Aber es gibt auch noch viele andere gesuchte Berufe, bei denen du nicht nur eine gute Chance auf einen Ausbildungsplatz, sondern auch auf eine Übernahme danach hast. Drei davon stellen wir dir im Folgenden vor.

Chemistry worker, helmet, pipes(Foto: Chemieverbände Rheinland-Pfalz)

 

Chemikant:in - der Klassiker

Chemikant:innen sind wohl der „wichtigste“ Beruf in der chemischen Industrie. Denn ohne sie kann kein Produkt, kein Stoff hergestellt werden! Sie sind für Produktion und somit auch für die Produktqualität zuständig. Denn sie stellen die Maschinen so ein, dass jeder Rohstoff auf das Gramm genau, in der richtigen Reihenfolge und bei der richtigen Temperatur hinzugefügt wird. Damit haben sie auch eine hohe Verantwortung für die Sicherheit im Werk. Auf jeden Fall müssen sie in stressigen Situationen cool bleiben.

Ob an den Maschinen in der Produktion, am Computer in der Messwarte oder im Forschungslabor: Chemikant:innen sind in der chemischen Industrie überall gefragt und gebraucht. Der Job ist abwechslungsreich, aber auch anstrengend - Stichwort Schichtarbeit. 

Und die Ausbildung ist ebenfalls kein Spaziergang. Sie dauert regulär 3,5 Jahre, mit Abitur oder bei guter Leistung kannst du sie verkürzen. In dieser Zeit lernst du die verschiedensten Dinge. Vor allem technische Fächer, bei denen du auch etwas berechnen können musst, werden gelernt, aber natürlich auch viele Methoden und Wissen rund um die Chemikalien und Reaktionsprozesse. Du lernst in der Berufsschule, aber auch im Betrieb, wie du zum Beispiel Proben entnimmst, Messungen durchführst, die Anlage inspizierst, wartest und richtig bedienst.

Trotzdem lernst du auch allgemeine Dinge, die in deinem Job wichtig sind. Natürlich lernst du auch etwas über deine Rechte und Pflichten als Azubi und später als Arbeitnehmer:in. Aber auch Umweltschutz, Sicherheit und kosten- und kundenorientiertes Handeln.

Wenn man Chemikant:innen und Personaler:innen fragt, was du für die Ausbildung und den Beruf mitbringen solltest, gibt es vor allem diese drei Antworten:

  • Teamfähigkeit
  • Interesse an Naturwissenschaften
  • technisches Verständnis

 

Fachkraft für Lagerlogistik – der immer Gesuchte

Lagerlogistiker:innen gibt es natürlich nicht nur in der Chemiebranche, jedoch werden sie hier sehr gut bezahlt. Wenn ihr also gerne Ordnung habt, Dinge ein- und umräumt und den Überblick habt (z.B. über die Versorgung von Material und Stoffen), dann könnte diese Ausbildung für euch passen. Außerdem dürfen die Lagerlogistiker:innen auch dank ihres Staplerführerscheins bequem durch die Hallen von A nach B düsen.

Lagerlogistiker:innen sorgen dafür, dass die Produkte zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Besonders die Chemikalien müssen sicher und sachgerecht gelagert und transportiert werden. Deshalb sollten Lagerlogistiker:innen sich ihrer Verantwortung bewusst sein und sorgfältig arbeiten. Sie sind nicht nur in den Produktionshallen immer dort, wo etwas angeliefert, abgeholt oder an einen bestimmten Ort verbracht werden muss. Man findet sie auch nicht selten am Schreibtisch, wo sie Dokumente bearbeiten, Begleitpapiere bereitstellen oder den vorher überprüften Lagerbestand dokumentieren. Auch für die Optimierung von Lieferketten und logistischen Prozessen sind sie unabdingbar.

In der Berufsschule lernst du also neben den klassischen Fragen rund um deine Ausbildung auch viele kaufmännische Arbeitsweisen. Der Job ist also für alle was, die die Abwechslung suchen, gerne auch mal an der frischen Luft sind und sich eine Stunde später dann wieder an den Computer setzen.

Unsere Azubis sagen dir, was du für den Beruf mitbringen solltest:

  • keine Angst vor Mathe und Organisiertheit
  • räumliches Vorstellungsvermögen
  • Umsicht und Verantwortungsbewusstsein

Tools on table(Foto: Chemieverbände Rheinland-Pfalz)

 

Industriemechaniker:in - der Allrounder

Ärmel hochkrempeln und anpacken – dieser Beruf ist was für Macher. Industriemechaniker:innen stellen Bauteile und Baugruppen für Maschinen und Produktionsanlagen her, richten diese ein oder bauen sie um. Überwachung und Optimierung der Fertigungsprozesse ist ebenso eine tägliche Aufgabe. Produktionsmaschinen müssen in jedem Unternehmen reibungslos laufen, daher übernimmt der Industriemechaniker hier auch die Reparatur- und Wartungsaufgabe – so setzt du dein handwerkliches und technisches Können ein, damit alles glattläuft. 

Bei der Ausbildung gibt es vier Fachrichtungen – in der Chemiebranche braucht man meistens den Maschinen- und Anlagenbau. Andererseits arbeiten sie eng mit den Chemikant:innen und anderen Fachleuten, wie Elektroniker:innen zusammen.

In der Ausbildung hast du dementsprechend auch einige Fächer zu bewältigen. Fertigungsprozesse, Montage, Instandhaltungs- oder Automatisierungsprozesse gehören zu. 

Das solltest du mitbringen:

  • Handwerkliches Geschick
  • räumliches Vorstellungsvermögen
  • präzises und sorgfältiges Arbeiten

 

Die drei vorgestellten Berufe sind gefragt, gesucht und haben Perspektive. In der Chemiebranche arbeitest du oft an hochmodernen Anlagen und fertigst Zwischenprodukte, aber auch Produkte für Endkunden an. Da du mit Chemikalien arbeitest, sind die Sicherheitsstandards sehr hoch. Die Azubis arbeiten in der Regel tagsüber in Gleitzeit und bekommen in der Ausbildung viele Benefits, wie zum Beispiel extrafreie Tage zum Lernen vor den Abschlussprüfungen.

Außerdem gestaltet ihr als Azubis unsere Zukunft mit, denn Chemie steckt überall. Durch Innovationen in euren Unternehmen sorgt ihr dafür, die Produkte besser, langlebiger oder umweltfreundlicher zu machen. Also werde doch eines der vielen Gesichter der Chemie – es lohnt sich!

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