Viele Studenten arbeiten neben dem Studium an der eigenen Hochschule oder Universität als wissenschaftliche Hilfskraft. Die Aufgaben, die man als sogenannter HiWi übernehmen kann, sind vielfältig und variieren von Gebiet zu Gebiet und von Aufgabe zu Aufgabe.
Als Tutor gibst du anderen Studenten Nachhilfe. Als studentische Hilfskraft direkt an der Fakultät übernimmst du anfallende Tätigkeiten, die dir von Professoren und Doktoren übertragen werden und unterstützt diese bei der Erstellung von Präsentationen und Seminarunterlagen, Fachartikeln und weiterer wissenschaftlicher Publikationen. Ebenfalls kannst du als sogenannter HiWi direkt im Forschungsprojekt eingesetzt werden oder in der Verwaltung die üblichen Bürotätigkeiten erledigen. Kurz um, studentische Hilfskräfte halten den Studienbetrieb am laufen und sind nicht nur ein kleines Rädchen der Wissenschaft.
Doch wie viel Gehalt bekommst du als wissenschaftliche Hilfskraft? Und welche Vor- und Nachteile bringt eine solche Tätigkeit mit sich?
Deutschlandweit kein einheitlicher Lohn
In ganz Deutschland, außer Berlin, werden Studierende, die einer wissenschaftlichen Hilfstätigkeit nachgehen, uneinheitlich bezahlt. Oftmals ist das Gehalt vom Abschluss des jeweiligen Studenten abhängig. Dabei gilt in der Regel: Immatrikulierte ohne Studienabschluss werden schlechter bezahlt als Bachelor-Absolventen, Bachelor-Absolventen werden wiederum schlechter bezahlt als Diplomer und Diplomer schlechter als Studis mit Master oder Magister.
Wissenschaftliche Hilfskräfte die an einer Universität oder Hochschule in Berlin arbeiten, bekommen derzeit einen tariflichen Stundenlohn von 12,30 Euro. Alle anderen müssen im Normalfall mindestens, den gesetzlichen Mindestlohn erhalten. Ausgenommen davon sind Studenten unter 18 Jahre, welche noch keine Ausbildung abgeschlossen haben oder Immatrikulierte die bis zu einem halben Jahr vor Beginn der Tätigkeit Hartz 4 bezogen haben.
Vitamin B und Einblick in die Forschung sind ein Plus
Trotz des oftmals relativ geringen Gehalts, nehmen viele Studierende gerne eine solche Stelle an, weil sie direkt am Lehrstuhl mitagieren können. Als HiWi an einer Fakultät erlebst du Lehre und Forschung hautnah und lernst qualitative und quantitative Forschungsmethoden von der Pike auf. Zusätzlich kommst du in direkten Kontakt mit Professoren, möglichen Doktorvätern und eventuell auch Vertretern aus Industrie und Wirtschaft. So kannst du einerseits einen guten Eindruck hinterlassen und für die Zukunft wertvolles Vitamin B sammeln. Andererseits werden diese Stellen aber oftmals von Professoren direkt unter der Hand an vergeben: Meistens an Studenten, die im Unterricht positiv aufgefallen sind.
Ein weiterer Vorteil der sich gegenüber anderen Nebenjobs auftut, ist, dass viele Institute - anders als beispielsweise die Gastronomie oder Industrie - ihre studentischen Mitarbeiter während der Klausurphase oder des Verfassens der Abschlussarbeit freistellen. Auch die Direktanbindung zur Uni und der damit verbundenen kurze Weg zur Lehrveranstaltung ist ein Plus.
Überstunden sind die Regel
Oftmals führt das Streben nach Kontakten und das ehrgeizige Ziel, sich für eine Promotion in Stellung zu bringen, zu purem Stress. Da man unbedingt die Konkurrenz ausstechen möchte, kann der Vorgesetzte einen auch besser ausbeuten. Denn wenn du etwas unbedingt möchtest, bist du auch bereitwilliger, mehr als eigentlich erlaubt zu arbeiten. Da Studenten als wissenschaftliche Hilfskräfte aber maximal 20 Stunden pro Woche arbeiten dürfen und die Hochschulen oftmals wissenschaftliche Mitarbeiter mit anderen Aufgaben betreuen, sind unbezahlte Überstunden und nicht gewährte Urlaubsansprüche für viele studentische Aushilfen an Bildungseinrichtungen die Regel. Trotzdem sie rein rechtlich als Teilzeitbeschäftigte gelten, hat ihre Stimme meistens kaum Gewicht. Das liegt vor allem daran, dass studentische Hilfskräfte weder eine zentrale Interessenvertretung, noch ein flächendeckendes Recht auf einen Sitz im Personalrat besitzen.
Wissenschaftliche Hilfskräfte arbeiten häufig mehr als erlaubt
Wie du siehst, kann man als wissenschaftliche Hilfskraft in vielen Sektoren arbeiten. Es gibt gute Gründe, einen solchen Nebenjob als Student in Erwägung zu ziehen und einige, die dagegen sprechen. Du bekommst durch diesen spannenden Job die Möglichkeit, selbst in der Forschung mitzuwirken und erste Erfahrungen zu sammeln. Zusätzlich kannst du dein berufliches Netzwerk ausbauen und dich mit Gleichgesinnten deines Fachgebietes connecten. Wenn man allerdings einen solchen Job ausübt, sollte man einerseits sich selbst und das Studium als Hauptaufgabe nicht aus den Augen verlieren, andererseits aber auch seine Professoren nicht vor den Kopf stoßen, nur weil man ab und zu länger arbeiten soll. Eine richtige Balance zu finden ist aber nicht das Einfachste.
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