Um die geschätzte Meinung von Verbrauchern oder Mitbürgern zu erfahren, musste man früher auf die Straße gehen und Menschen ansprechen. Heute setzen viele Unternehmen auf Online-Meinungsumfragen, die dabei helfen, ihre Produkte oder Dienstleistungen zu verbessern. Über Umfrageinstitute und Online-Panels erreichen sie die gewünschte Zielgruppe – und die Teilnehmer erhalten für ihre Aussagen sogar Geld. Wie laufen diese Geschäftsmodelle und was lässt sich damit verdienen?
Der Kunde, das unbekannte Wesen – mit Hilfe von bezahlten Meinungsumfragen wollen Unternehmen ihre Kunden dazu bewegen, ihre persönliche Meinung preiszugeben.
DER HART UMKÄMPFTE MARKT DER MARKTFORSCHUNG
Die Meinung des Verbrauchers ist den Unternehmen einiges wert. Gerade in umkämpften Märkten ist jedes Unternehmen darauf angewiesen, sich von seinen Konkurrenten abzuheben, um wahrgenommen zu werden. Je genauer ein Unternehmen weiß, wie es auf die Verbraucher wirkt, desto gezielter kann es Werbekampagnen einsetzen.
Das Potential der Marktforschung ist enorm. Wie der Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e. V. belegen kann, hat sich sowohl der Weltmarkt als auch der europäische Markt für Marktforschung stetig ausgebreitet. Seit 1993 haben sich die gesamten Umsätze in dieser Branche mehr als vervierfacht. Im Jahr 2013 wurden allein in Europa mehr als 12 Millionen Euro umgesetzt. Dabei hat Europa den größten Anteil von rund 43 Prozent am Weltmarkt inne. Und obwohl in Deutschland wieder weniger Marktforschungsinstitute existieren, sind die Umsatzzahlen konstant im Aufschwung.
BEZAHLTE UMFRAGEN SIND ATTRAKTIV
Davon profitieren nun auch die Konsumenten. Je mehr Meinungsumfragen den Unternehmen zur Verfügung stehen, desto besser. So sind bezahlte Umfragen inzwischen das Mittel der Wahl für Marktforscher. Weil angemeldete Probanden bares Geld für die Teilnahme an Umfragen erhalten, ist die Teilnahme attraktiv. Für Menschen aus verschiedenen Bevölkerungsschichten ist dies eine unaufwändige Möglichkeit, nebenher etwas Geld zu verdienen. Das gilt für Eltern, Studierende, Schüler oder auch hauptberuflich Beschäftigte gleichermaßen. Bei manchen Instituten können sogar Kinder an Umfragen teilnehmen. Viele Anbieter haben sich im Internet etabliert, um registrierten Mitgliedern ihre Umfragen zuzusenden und die aufbereiteten Ergebnisse an die Unternehmen wieder zurückzugeben.
WIE FUNKTIONIERT DAS GANZE?
Je nach Unternehmen gibt es unterschiedliche Interessen, was sie von ihrer Zielgruppe erfahren wollen. Mitunter geht es um die Wirkung von Werbekampagnen oder die Gestaltung von Produkten. Aber auch die Häufigkeit des Einkaufs, der Moment des Wiederkaufs oder die Art des Einkaufs sind von Interesse. Hier sind, je nach Firma und Produkt, verschiedene Zielgruppen im Visier.
Anbieter gibt es genug, bei einem seriösen Marktforschungsinstitut kann sich ein interessierter Nutzer registrieren, um in den Probanden-Pool zu gelangen. Fragen zu demoskopischen Fakten wie Alter, Geschlecht, Bildungsstand, Beschäftigungsverhältnis und Einkommen sollen helfen, ein möglichst genaues Umfrageprofil der Person zu erstellen. Je ehrlicher und detaillierter die Antworten, desto genauer kommen daraufhin die passenden Umfragen.
Moderne Meinungsforschung funktioniert einfach: Ein Klick und Ihre Meinung wird erfasst.
Die verschiedenen Anbieter konzentrieren sich auf unterschiedliche Spezialgebiete. Ob Umfragen zum Thema Kino und Film oder ein Nebenverdienst durch die Teilnahme an E-Mail-Newslettern, für interessierte und aufgeschlossene Online-Probanden gibt es einiges zu entdecken.
Gerade bei den angegebenen Themengebieten lohnt es sich, viele Angaben in den Fragebögen vorzunehmen. Die gemachten Erfahrungen und das eigene Interesse an Produkten im Bereich Elektronik, Automobil, Lebensmittel, Kunst oder Medienkonsum können später ausschlaggebend sein, um in die entsprechende Zielgruppe zu kommen. Grundsätzlich laufen die meisten Umfragen online ab, so dass die Teilnahme tatsächlich von zuhause oder sogar von unterwegs aus möglich ist.
WAS SIND WEITERE WICHTIGE INFORMATIONEN ZUR TEILNAHME UND ZUR VERGÜTUNG?
Die ausschreibenden Marktforschungsinstitute haben zwar eigene Geschäftssatzungen, funktionieren jedoch meist sehr ähnlich und unter vergleichbaren Bedingungen. Sie können den Umfrage-Teilnehmern Geld oder geldwerte Entschädigungen für das Mitmachen anbieten. Das ist anders als bei klassischen Sozial- oder Meinungsforschungsinstituten wie TNS Emnid, infas oder forsa – diese sind nicht konzerngebunden und liefern politischen oder wissenschaftlichen Stellen ihre Daten. Bekannt sind die meisten Institute durch Wahlforschung geworden.
- Kostenlose Teilnahme
- Die Registrierung und die Teilnahme an den ausschreibenden Marktforschungsinstituten ist immer kostenlos. Schließlich haben die Institute ein großes Interesse daran, möglichst viele Teilnehmer und ein breit gefächertes Publikum anzusprechen.
- Selbstverständlich ist die Teilnahme an den Umfragen auch freiwillig und unverbindlich, die Mitgliedschaft ist jederzeit kündbar.
- Teilnahme-Alter
- An den Studienumfragen dürfen in der Regel alle teilnehmen, die älter als 14 Jahre sind. Dabei ist es unerheblich, wo die Teilnehmer wohnen, da die meisten Studien online stattfinden.
- Umfragen, um in die Auswahl zu kommen
Vom ausschreibenden Umfrageinstitut gelangen im Monat per Mail mehrere Fragebögen zur Auswahl in das Postfach registrierter User, um mögliche Teilnehmer auszuwählen. Um in die engere Auswahl zu zu gelangen, müssen die User manchmal bis zu 15 Minuten investieren – das allein bringt allerdings keine Vergütung.
- Mögliche Verdienste
- Die Verdienstmöglichkeiten bei einem solchen Nebenjobs sind unterschiedlich und variieren je nach Häufigkeit der Teilnahme. Eine Faustregel besagt, dass bei 10 Minuten Umfragezeit im Durchschnitt 1 Euro möglich sind. Bei regelmäßigen Umfrage-Teilnahmen können auch schon mal 8 bis 16 Euro in der Stunde zusammenkommen. (Quelle: Elterngeld.de)
- Manche Institute bieten ihren Probanden kein Geld an, sondern Gutscheine oder Wertgutschriften. Auch ist manchmal nur eine Auszahlung ab einem bestimmten Verdienst möglich. Hier gilt es, die Konditionen im Vorfeld zu prüfen.
Es gibt große Unterschiede bei den Anbietern. Ein genauer Vergleichs-Check ist von Vorteil, bevor man sich bei einem Institut registriert. Es lohnt sich auch, Erfahrungsberichte zu vergleichen. Jede Umfrage verfolgt ein anderes Ziel und User müssen genau in die gesuchte Zielgruppe passen. Wer nur sehr selten eine Einladung zu einer Umfrage erhält, kann die Chancen errhöhen, indem er sich gleichzeitig bei mehreren Umfrageportalen anmeldet.
Einige Institute bieten neben den Online-Umfragen auch Teilnahmen an Gruppendiskussionen oder Studien vor Ort an. In einigen Großstädten finden solche Studien statt, wo der Auftrag gebende Kunde das Verhalten studieren will und die Interviews in der Gruppe oder einzeln zusätzlich dokumentieren lässt. Die Teilnahme an solchen Studien bringt unterschiedlich hohe Aufwandsentschädigungen – bis zu 80 Euro pro Teilnahme ist dabei möglich.
Reich durch bezahlte Umfragen wird man nicht, sie sind allerdings ein schöner und bequemer Nebenverdienst, der von überall möglich ist – solange Internet vorhanden ist.
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