NEBENJOB ZENTRALE RATGEBER

In diesem Beitrag haben wir euch bereits erklärt, dass es grundsätzlich erlaubt ist, mehrere Minijobs zu haben, allerdings gelten dann gewisse Spielregeln – vor allem steuerrechtlicher Art bzw. mit Blick auf Einkommensgrenzen. Hast du dich zum beliebten Spezialisten ausgebildet, kann es mitunter auch ratsam sein, das Minijob-Dasein an den Nagel zu hängen und stattdessen lieber selbstständig zu agieren. Welche Vor- und Nachteile beide Varianten bieten und was nötig ist, um ein eigenes Geschäftsmodell aufzusetzen, verrät dieser Beitrag.

 

Mann

 

Minijobs. Vor- und Nachteile im Kurzüberblick

Der Deutsche Gewerkschaftsbund erklärt die Vor- und Nachteile eines Minijobs wie folgt:

Der Vorteil: Als Student, Rentner oder Wiedereinsteiger kann ein Minijob eine gute Wahl sein. Auch wenn sich der Minijob in einem klassischen Saisongewerbe auftut, bietet er die Möglichkeit, kurzfristig Geld in die Kasse zu spülen.

Der Nachteil: Allzu oft verbleiben Minijobber zu lange in ihrem Status. Das heißt, dass der Minijob auch nur bedingt für Wiedereinsteiger geeignet ist, denn eigentlich sollten beispielsweise erziehende Elternteile sich nach der Familienphase besser um eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bemühen.

Das Kleinunternehmertum. Vor- und Nachteile im Kurzüberblick

Wer sich beruflich in einem fassbaren, begrenzbaren Metier bewegt, kann sich überlegen, daraus ein Kleinunternehmen zu gründen. Dieses kann bessere Skalierungsmöglichkeiten mit Blick auf das Einkommen bietet als ein Minijob.

Der Vorteil: Wer ein Kleinunternehmen betreibt, stellt für seine Leistungen eine Rechnung. Zudem können Ausgaben fürs Equipment steuerlich geltend gemacht werden.

Der Nachteil: Die Versicherungssituation ist ähnlich schlecht wie beim Minijob. Das bedeutet, dass der Gewerbetreibende selbst für die Zeit der Rente aufkommen muss, aber auch für die Kranken- und Pflegeversicherung. Wichtig ist auch, dass sich die Aufgaben und Leistungen thematisch bündeln lassen.

Diese Ideen haben Potential zum Geschäftsmodell

Wer Putzfee ist, muss nicht Putzfee bleiben bzw. kann diesen Bereich noch weiter ausbauen. Zusätzlich den Putzstellen, die regelmäßig betreut werden, kann man beginnen Putzutensilien zu vertreiben. Dies funktioniert häufig in direkter Zusammenarbeit mit einem Hersteller. So wird aus der Putzfee eine Handelsvertreterin, die die Produkte bewirbt, die sie auch selbst nutzt. Alternativ können Reinigungskräfte auch markenunabhängig Produkte testen und die Bewertung in Wort und Bild festhalten. Endverbraucher lieben praxisnahe Tipps wie diese.

 

Frau

 

Ein Online-Shop ist vergleichsweise schnell erstellt. Die Produkte, auf denen der thematische Fokus ruhen soll, werden günstig erworben, um aufbereitet oder in Reinform weiter verkauft zu werden. Wer beispielsweise über das entsprechende Equipment verfügt, kann Artikel für Kinder – vom Babytuch bis hin zum Kindergartenrucksack – mit individuellen Stickereien personalisieren. So wird aus einem gekauften Produkt ein individuelles Highlight. Wer sich auf dieses Thema spezialisiert, könnte im weiteren Verlauf sogar Workshops anbieten, in denen gezeigt wird, wie die Individualisierung im Näh- und Stickhandwerk auch zu Hause umgesetzt werden kann. So erweitert sich das Geschäft immer weiter.

So klappt der Sprung in die Selbstständigkeit

Die Idee muss zündend sein, doch das ist nur eine Seite der Medaille, denn an einer Idee hängt mit zunehmendem Erfolg auch immer mehr Aufwand. Zeit, Gebäude, Maschinen, Kapital und Personal – diese Faktoren bedingen ein Business und werden mit zunehmender Größe des Geschäftsmodells auch immer umfangreicher im Handling. Um nicht dann zu scheitern, wenn der Erfolg sich einstellt, raten Experten dazu, rechtzeitig auf systemische Unterstützung zu setzen. Das bedeutet, dass ein System, eine zentrale Datenbank, die alle genannten Faktoren aufnimmt und abbildet, idealerweise bereits zum Beginn der Selbstständigkeit verfügbar ist.

 

Stricken

 

Der Oberbegriff, der alle Funktionen in diesem Bereich vereint, heißt „ERP-System“. ERP ist die Kurzform für Enterprise Resource Planning. Es ist also ein System, welches die Ressourcenplanung im Unternehmen systemisch abbildet und in weiten Teilen vereinfacht. Weitere Details zu diesem Herzstück des neuen Unternehmens werden im ERP-Wiki erklärt. Weitere wichtige Faktoren auf dem Weg zum selbstständigen Erfolg sind diese:

Kapital. Der Kapitalbedarf muss sorgsam eruiert werden. Neben den laufenden Unternehmenskosten dürfen eine Liste an Investitionen notiert und priorisiert werden. Sparpotential gibt es bei großen Anschaffungen: Leasing-Modelle binden beispielsweise weniger Kapital als der Kauf von Maschinen und Fahrzeugen.

Personal. Personal ist teuer. Personal ist aber auch wichtig. Jeder Gründer hat tendenziell den Hang dazu, alle Aufgaben im Unternehmen selbst realisieren zu wollen. Realistisch ist dieser Ansatz jedoch nicht – und auch inhaltlich nicht zwingend sinnvoll. Befasst sich der Marketing-Profi mit der Produktion der Waren, ist das meist eine größere Fehlinvestition als auf einen entsprechenden Produktionsprofi zu setzen.

Marketing. Marketing ist der Schlüssel zum Erfolg, aber: Im Vorfeld müssen der Wettbewerb ebenso wie die Zielgruppe genau analysiert werden, um Marketingansätze zu schaffen, die auch wirklich ankommen. Hier dauert die Vorbereitung häufig länger als die anschließende Maßnahme selbst.

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