Wer Nachhilfe geben möchte, liegt damit absolut im Trend – das gilt heute noch genauso wie vor 10, 20 oder auch 30 Jahren. Eines allerdings hat sich geändert: Während früher die fachliche Unterstützung durch einen Nachhilfelehrer oftmals als letzte Rettung vor dem Sitzenbleiben in Anspruch genommen wurde, ist es heute ganz normal geworden, dass bereits dann Nachhilfe zum Einsatz kommt, wenn sich erste Wissenslücken auftun. Denn wenn erst einmal Defizite entstanden sind, besteht die Gefahr, dass sich diese schnell vergrößern.
Deshalb wird auch in der Regel zügig ein privater Nachhilfelehrer zum Aufarbeiten dieser Lücken engagiert. Die Eltern selbst sind erwiesenermaßen denkbar ungeeignet, um dem eigenen Nachwuchs Nachhilfe zu geben - und das ist auch dann der Fall, wenn hinsichtlich der fachlichen Bildung der Eltern beste Voraussetzungen bestehen. Doch wie wird man eigentlich zu einem guten Nachhilfelehrer? Wir geben Tipps!
Mit Nachhilfe gutes Geld verdienen
Die Nachfrage für Nachhilfe boomt und die Ausgaben für das „Nebenschulsystem“ sind laut einer (allerdings nicht-repräsentativen) Internet-Umfrage der Stiftung Warentest mit durchschnittlich 750 Euro pro Kind für private Nachhilfe durchaus beachtlich. Wer sein Kind über ein Nachhilfeinstitut unterrichten lässt, bezahlt mit rund 1.550 Euro sogar noch mehr Geld.
Diese Zahlen machen deutlich: Nachhilfe zu geben ist für all diejenigen, die fachlich und pädagogisch ausreichend qualifiziert sind, eine ideale Möglichkeit, um nebenberuflich gutes Geld zu verdienen.
Soviel vorweg: Egal, ob du ganz individuell privat Nachhilfe geben oder in einem Nachhilfeinstitut als Nachhilfelehrer tätig wirst: Deine fachliche Qualifikation und der Spaß daran, anderen den notwendigen Lernstoff zu vermitteln, sind unverzichtbar für diesen Job. Motivation ist ohnehin ein großer Erfolgsfaktor - das gilt für dich als Nachhilfelehrer genauso wie für deine Schüler. Wenn du es hinbekommst, den Lernstoff effektiv und gleichzeitig locker zu vermitteln, wirst du schnell Pluspunkte bei deinen Schülern und deren Eltern sammeln, denn die entsprechenden Erfolge werden dann sicher nicht ausbleiben.
Grundsatzentscheidung: Privat Nachhilfe geben oder Nachhilfeinstitut?
Obwohl es in Deutschland mehr als 3.000 gewerbliche Nachhilfeinstitute gibt, wird nach wie vor ein Großteil der Nachhilfe privat organisiert und individuell mit einem Privatlehrer umgesetzt. Wahrscheinlich liegt dies an den Vorteilen, die sich für beide Seiten, Eltern bzw. Schüler wie auch Nachhilfelehrer, bei der privaten Nachhilfe eröffnen.
Wenn die Nachhilfestunden privat organisiert sind, müssen die Eltern keine vertraglichen Verpflichtungen eingehen: Beispielsweise sparen sie sich eine eventuelle Aufnahmegebühr, sie müssen nicht kündigen und keine Mindestlaufzeiten berücksichtigen. Außerdem werden bei privater Nachhilfe nur die Stunden bezahlt, die auch tatsächlich in Anspruch genommen wurden, während in Nachhilfeinstituten der Vertrag und die Bezahlung in der Regel auch während der Ferien weiterlaufen.
Hinzu kommt, dass im Rahmen von Einzelunterricht viel besser auf die speziellen Probleme des Schülers eingegangen werden kann und damit die Nachhilfe weitaus effektiver sein kann.
Und nicht zuletzt spielt für viele Schüler der Motivationsfaktor eine entscheidende Rolle: Sie möchten, nachdem sie bereits den gesamten Vormittag in der Schule waren, nicht auch noch die Nachmittage in schulischer Atmosphäre verbringen.
Tipps, wie du zum Top-Nachhilfelehrer wirst:
- Nachhilfe sollte niemals über den Kopf der Kinder hinweg organisiert werden, sondern im Vorfeld abgesprochen werden. Es bringt nichts, jemandem etwas beibringen zu wollen, der gar nicht dazu bereit ist. Du kannst beispielsweise eine Probestunde absolvieren, um festzustellen, ob die Chemie stimmt
- Ebenfalls zu Beginn solltest du dir einen Überblick darüber verschaffen, auf welchem Wissensstand sich dein Schüler befindet und welches Ziel überhaupt erreicht werden soll: Nachhilfe als Vorbereitung auf eine Prüfung sieht anders aus als beispielsweise ein Zusatzunterricht zur langfristigen Notenverbesserung
- Bereits im Vorfeld solltet ihr die Häufigkeit, in der die Nachhilfe stattfinden soll, festlegen.
- Nicht nur die Einschätzung des Leistungsstands, sondern auch die Art, wie der Schüler lernt sowie seine persönlichen Leistungsgrenzen spielen eine Rolle für die Gestaltung der Nachhilfestunden.
- „Übung macht den Meister“ - entsprechend sind individuell abgestimmte Übungsaufgaben.
- Organisiere deinen Unterricht und stelle die wichtigsten Regeln, die es beim jeweiligen Lernstoff zu beachten gibt, übersichtlich auf einem Merkblatt zusammen.
- Ebenfalls wichtig ist eine gute Vorbereitung auf die Treffen – immerhin ist dieser Nebenjob in der Regel sehr gut bezahlt und niemand möchte Geld zum Fenster hinausschmeißen. Ein Plan, in dem die realistischen Etappenziele festgelegt werden, hilft Schüler und Lehrer dabei, konsequent zu bleiben.
- Am Ende der Stunde kannst du deinen Schüler kurz zusammenfassen lassen, was neu gelernt wurde. Auf diese Weise stellst du sicher, dass du nicht missverstanden wurdest bzw. was noch nicht verstanden wurde.
- Regelmäßiges Wiederholen des bereits Gelernten sorgt dafür, dass es auch behalten wird bzw. im Langzeitgedächtnis angekommen ist.
- Gib so oft wie möglich praktische Beispiele. Das hilft enorm dabei den Unterricht interessanter und anschaulicher zu machen.
- Für den Schüler ist es wichtig, dass er das selbstständige Lösen von Aufgaben lernt, denn in jeder Prüfung wird er sich vor diese Situation gestellt sehen. Das stärkt das Selbstbewusstsein; nach und nach wird er sich immer mehr zutrauen. Denn wer Nachhilfe in Anspruch nimmt, hat im Vorfeld durch schlechte Noten wahrscheinlich bereits einen hohen Frustrationsgrad und damit sein persönliches Motivationstief erreicht.
Wenn du diese Tipps beherzigst, dann wirst du im Nullkommanichts zum gefragtesten Nachhilfelehrer deiner Region!
Wie findest du Schüler, wenn du privat Nachhilfe geben möchtest?
Noch vor einigen Jahren war es nicht ganz so einfach, Nachhilfeschüler zu finden: Wer selbst noch zur Schule ging, bekam mitunter seine Schüler über Lehrer vermittelt. Andere Möglichkeiten waren der Aushang an schwarzen Brettern (beispielsweise in Schulen, im Supermarkt etc.) oder Kleinanzeigen in regionalen Zeitungen.
Zusätzlich zu den diesen klassischen Wegen kannst du auch den Vermittlungsservice von Online-Nachhilfebörsen nutzen. Über solche Vermittlungsbörsen (wie beispielsweise Betreut.de oder ErsteNachhilfe.de) finden Nachhilfe-Suchende und diejenigen, die Nachhilfe geben möchten, zusammen.
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